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Die Geschichte von Giftgas im Detail

Die ersten Schritte

Schon früh entdeckte die Menschheit Stoffe, die beim verbrennen Gase entwickelten, die Augen- und Nasenschleimhäute reizten oder einen üblen Geruch verbreiteten. Doch erst durch die Modernisierung und Industrialisierung der Welt war die gezielte Forschung nach solchen Stoffen möglich.

Fast zur gleichen Zeit setzen internationale Verhandlungen ein, die versuchten, Giftige Stoffe im Krieg zu verbieten, die jedoch stets irgendwelche Schlupflöcher enthielten (von einigen Nationen absichtlich herbeigeführt), so daß die Forschung, die Produktion und der Einsatz der Giftgase fast ungehindert weiterging.

Beginn der gezielten Kampfstoffforschung

Das erste mal kamen Giftgase im 1. Weltkrieg massiv zum Einsatz.
Am 27. Oktober 1914 wurde bei Neuve-Chapell Dianisidinsalz von den Deutschen eingesetzt. Die Franzosen antworteten in den ersten Kriegsmonaten mit Bromessigester.
Am 31. Januar 1915 kamen bei Bolimow an der Ostfront Xylyl- und Xylylenbromiden (von den Deutschen) zum Einsatz.

Am 22. April 1915 gab es den ersten Chlorgas Blasangriff bei Ypern, Flandern. Die Franzosen und Engländer wurden von etwa 30000 kg deutschem Chlor überrascht, so daß sie sich nicht mehr rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten konnten: 15000 Vergiftete, davon 5000 tödlich. Chlorgas war von nun an der am meisten verwendete Giftstoff im Kriegsverlauf.

Am 21. Februar 1916 hatte Phosgen bei Verdun seinen ersten Auftritt durch die französische Armee. Dieses Gas machte Atemschutzgeräte notwendig.
Am 7. Mai 1916 verwendeten die Deutschen bei Fort Souville und Tavennes (beide an der Maas) erstmals Diphosgen, das genauso giftig wie Phosgen, jedoch besser als Munition verwendbar war. Die Phosgene lösten das Chlorgas als Hauptwaffe ab.

Am 1. Juli 1916 setzten die Franzosen Blausäure ein, die sich als Kriegsmaterial nicht so gut eignete, da sich auf Grund des hohen Dampfdruckes keine starke Konzentration ergab.
Am 24. September kam von englischer Seite aus Jodessigester an der Westfront zum Einsatz.
In der Nacht vom 10. zum 11. Juli 1917 kam erstmals deutsches Clark 1 zum Einsatz, das in der Lage war, die Filtermasken zu durchdringen. Die Soldaten mußten sich als Folge des Clark 1 übergeben, wozu sie die Masken abnehmen mußten. Nun waren sie schutzlos und Phosgen erledigte den Rest. Diese Blaukreuz-Grünkreuz-Kombination war extrem effektiv.

Vom 12. zum 13. Juli 1917 (zwei Nächte später) wurde erstmals Gelbkreuz bei Ypern von den Deutschen eingesetzt. Auf Grund seines Geruches wurde es von den Engländern Senfgas genannt. Senfgas zeichnete sich durch die starke Wirkung auf die Haut aus, was den Gegner dazu zwang, eine komplette Schutzkleidung zu tragen. Bisher hatten sich die Gase nur auf die Schleimhäute ausgewirkt. Senfgas konnte unter günstigen Bedingungen das bombardierte Gelände tagelang vergiften.

Erkenntnisse aus dem 1. Weltkrieg

Nach dem Krieg wurde in den USA Chloracetophenon und Lewisite entwickelt und gingen in die Massenproduktion ein.

1921 und 1922 beschäftigte sich die Washingtoner Seebrüstungskonferenz unter anderem mit dem Verbot chemischer Kampfmittel, deren Vorschläge ins Genfer Protokoll vom 17. Juni 1925 aufgenommen wurden. Durch den Druck der chemischen Industrie ratifizierte der USA-Kongreß das Genfer Protokoll dann doch nicht.

1932 wurden Arbeiten über Dialkylfluorphosphate veröffentlicht, was zur Entwicklung des Tabun 1936 (zunächst „Trilon 83“) und des Sarin1938 durch den deutschen G. Schrader und des Soman 1944 durch den deutschen Kuhn führte. Keines von ihnen wurde jedoch im 2. Weltkrieg benutzt, da das deutsche Heer vor 1944 lediglich über FE 39 Filter verfügte und somit einen massiven Gasangriff der Allieerten nicht riskieren konnte.
Am 11. Dezember wies der Engländer B.C. Saunders auf die Möglichkeiten der militärischen Nutzung von DFP (Diisopropylfluorphosphatsäureester) hin.

Der Kalte Krieg

Nach dem Krieg entdeckte das Schwedische Forschungsinstitut des Verteidigungsministeriums eine weitere Klasse der phosphororganischen Verbindungen, die V-Stoffe, die 1955 zum Amiton durch englische und amerikanische Wissenschaftler und 1958 zum VX-Gas durch den Schweden L.E.Tammelin führten.

Es folgten psychotoxische Stoffe wie BZ, das später im Südvietnam eingesetzt wurde und phytotoxische Stoffe wie 2,4-D (2,4-Dichlorphenoxyessigsäure), die von den engländern in Malaya in großem Maße eingesetzt wurden.

Bereits seit in den 50 Jahren begannen auch Forschungen über binäre Kampfstoffe wie AC (Arsenid), bei denen zwei harmlose Chemikalien getrennt in die Waffen gefüllt wurden, die sich erst nach Abschuss zu dem Giftstoff vereinigten.

Im Vietnamkrieg kamen 1961 phytotoxische Stoffe wie Agent Orange, Agent Purple, Agent White und Agent Blue durch die amerikanischeLufwaffe zum Einsatz.
Ab 1964 kamen vor allem Reizkampfstoffe wie CN, CS (dessen Weiterentwicklungen CS-1 und CS-2) und DM zum Einsatz.

1969 beschloß die UNO-Generalversammlung eine Resolution (in Anlehnung an das Genfer Protokoll 1925), die Anwendung aller chemischen Mittel wie Napalm und Reizgase (ob tödlich oder nicht) in bewaffneten Konflikten gegen jede Art von Lebewesen (auch Pflanzen) verbot.
Im März 1972 ratifizierte die USA unter dem Druck der Friedensbewegungen das Protokoll von 1925 mit fast 50 jähriger Verspätung. 1976 begannen Verhandlungen mit der Sowjetunion, und im August 1979 wurde beschlossen, daß die Verbote hauptsächlich hochtoxische Stoffe und Stoffe in tödlichen Mengen umfassten. 1980 brachen die USA die Verhandlungen ab, da die Sowjetunion anscheinend Mykotoxine in Südostasien verwendet hätte.

Die neue Generation von Kampfgas

1984 wurde in einer Publikation darauf hingewiesen, dass bicyclische Kampfstoffe und Polypeptid-Kampfstoffe für eine militärische Verwendung vorgesehen waren.

Am 20. März 1995 wurden zum ersten Mal Giftgase in großen Mengen von Terroristen eingesetzt. In diesem Fall wurde Sarin in der U-Bahn von Tokio freigesetzt.

Hochrechnungen ergaben, daß ein chemischer 3. Weltkrieg zivile und zum Militär gehörende Menschen im Verhältnis 20:1 vergiftet.

In den USA wurden auch Forschungsergebnisse bekannt, nach denen Ethnische Waffen möglich sein sollen, die gezielt einzelne menschliche „Rassen“ auf Grund ihrer leichten körperlichen Unterschiede auslöschen sollen.



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